Liliput Akku-Turmtriebwagen

Liliput hatte den Akku-Triebwagen im Neuheitenprospekt 2018 gezeigt, und in den Neuheiten 2019 schließlich angekündigt.

Liliput L136135

In diesem Beitrag gehe ich näher auf die technische Konstruktion und den Einbau eines Sounddecoders und Lautsprechers ein.

Der Turmwagen ist in folgenden Ausführungen erhältlich:

DRG in braungrün (DC: L136130 / AC: L136135)
DRG-Version in blaugrau (DC: L136131 / AC: L136136)
DB-Version in purpurrot (DC: L136132 / AC: L136137)
DB-Version in purpurrot (DC: L136133 / AC: L136138)
DRG in braungrün (DC: L136134 / AC: L136139)

Das Gehäuse lässt sich nur sehr schwer abnehmen. Hat man es dann doch irgendwann geschafft, sieht man ein sehr aufgeräumtes und gut durchdacht konstruiertes Innenleben:

In dem kleinen Schacht auf dem Bild oben rechts zu sehen ist ein kleiner Elko mit 100µF/35V, der die Decoder-Spannung etwas puffert. Viel darf man sich von 100 µF aber nicht versprechen. Es wäre hier aber auch Platz für einen oder mehrere Elkos mit z.B. nur 25V Spannungsfestigkeit und dafür mehr Kapazität.

Auf dem folgenden Foto sieht man den Einbauplatz für einen Lautsprecher. Leider hat Liliput die Rückwand des Lautsprechergehäuses mit Luftspalten versehen, so dass der Lautsprecher nicht gegen ein geschlossenes Volumen arbeitet. Da hat Liliput leider eine Chance vertan. Ich werde daher wohl einen Sugarcube dahinter im Innenraum platzieren, der dürfte besser klingen als ein Rundlautsprecher ohne Schallkapsel.

Auf der oberen Platine hat Liliput dafür aber eine JST-Buchse für den Anschluss eines Lautsprechers vorgesehen, ein passendes Anschlusskabel für den Lautsprecher liegt gleich bei. Sehr vorbildlich! Ebenfalls heute nicht mehr sehr verbreitet ist die Umschaltung der Stromabnahme auf Oberleitungsbetrieb! Der Umschalter ist, auch ohne das Gehäuse abnehmen zu müssen, über eine kleine Wartungsklappe am Dach zugänglich.

Die untere Hauptplatine ist sehr aufwendig gestaltet. Bemerkenswert ist, dass die Hauptplatine nicht nur vom Digitaldecoder mit Spannung versorgt wird sondern zusätzlich eine Graetzschaltung aus der Gleisspannung eine Gleichspannung erzeugt und mit VCC und GND des Decoders zusammenschließt. Die Graetzschaltung ist auf dem folgenden Foto rechts unten rechts neben dem Pufferelko zu erkennen:

Lautsprecher-Einbau

Wie oben schon erwähnt habe ich einen Sugarcube-Lautsprecher vorgesehen. Er passt wunderbar in den Zwischenraum hinter den Lautsprecher-Schlitzen:

Sugarcube-Lautsprecher

Die Schallkapsel habe ich mit 4 kleinen Tupfern Sekundenkleber auf die Inneneinrichtung geklebt.

Sugarcube-Lautsprecher

Ein passend kurzes Kabel mit JST-Stecker hatte ich noch da, so dass ich das mitgelieferte Kabel nicht brauchte. Das Kabel lässt sich sehr einfach nach oben zur Buchse legen:

Lautsprecher-Kabel zur Buchse

Nun brauche ich noch einen passenden Sounddecoder. Im Moment habe ich nur Sounddecoder mit festem Dieselsound hier, aber zum Test des Lautsprechers und der Lichtfunktionen ist das auch erst mal in Ordnung.

Sounddecoder und Funktionsmapping

Der Decoder benötigt LV/LR und AUX1-4, wobei AUX3/4 als Logikpegel ausgeführt sein müssen.

Warum Liliput sich für eine so komplexe Hauptplatine entschieden hat, ist mir nicht ganz klar. Evtl. um auch im Analog-Betrieb verschiedene Beleuchtungszustände ermöglichen zu können. Auf jeden Fall hat Liliput Spitzenlicht, Schlusslicht und Führerstandsbeleuchtung nicht einfach an LV/LR und AUX1-4 angeschlossen, sondern eine sehr komplexe Bedienung gewählt:

LV/LR: Spitzen-/Schlusslicht + FS-Beleuchtung ein
AUX1: Spitzen/Schlusslicht vorne abschalten
AUX2: Spitzen/Schlusslicht hinten abschalten
AUX3: Schlusslicht beidseitig abschalten
AUX4: Kabinenlicht

Das ganze wird über eine Schaltung aus sagenhaften 9 Transistoren, 10 Dioden, 12 Kondensatoren und 34 Widerständen realisiert. Und dank dieser m.M.n. unsinnig komplexen Schaltung ist ein Parklicht (beidseitig rot) nicht möglich. Ein Rangierlicht (beidseitig weißes Spitzenlicht) ist möglich, indem man auf eine weitere Funktionstaste LV/LR jeweils mit beiden Fahrtrichtungen mapped.

Soundprojekt

Von Esu gibt es für den LokSound 4 ein passendes Soundprojekt: http://projects.esu.eu/projectoverviews/search?q=Turmtriebwagen+701, siehe auch Beschreibung: http://projects.esu.eu/projects/print/92466

Aus meiner Liliput 75 182 habe ich nun den Esu LokSound V5 gegen einen D&H SD21A-4 getauscht, da es für die BR 75 auch ein Soundprojekt von D&H/LeoSoundlab gibt. So konnte ich den Esu LokSound V5 in den Turmtriebwagen verpflanzen. Hier eine kleine Demofahrt:

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1 Kommentar

  1. Märklin bietet da noch ein Modell vom 701. Der 711.1 wird wohl ein Wunschtraum bleiben, wenn man ihn nicht selber bauen kann und will. Denn allein für das Gehäuse müssten 2 Modus Steuerwagen geopfert werden, was alleine schon ein Vermögen darstellt.

    Dennoch, Turmtriebwagen stellen immer wieder eine sehr tolle Abwechslung auf der MoBa da.

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